Gut gelaunte Busfahrer
Ein partizipatorisches Designprojekt
Projektkontext
Im Rahmen des PACE-Projekts wird in Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen der Hochschule Osnabrück die integrierte Kommunikation der Stadtwerke Osnabrück analysiert und optimiert. Die Dienstleistungen der Stadtwerke Osnabrück umfassen verschiedene Bereiche, darunter Energie- und Wasserversorgung, sowie der Personennahverkehr im Osnabrücker Raum. Herausforderungen im Alltag der Fahrerinnen und Fahrer, die täglich hunderte Passagiere transportieren galt es zu analysieren und Optimierungen im Sinne von Interaction Design und Ambient Communication Solutions vorzuschlagen.
Partizipatorischer Prozess
Ein großer Schwerpunkt dieses Projektabschnitts war die partizipatorische Einbindung von Mitarbeitern in den Prozess. Dieses Vorgehen bringt die Nutzer noch näher an die tatsächliche Erstellung der Lösung und hebt sich so vom User Centered Design Prozess ab. Nutzer wurden im Rahmen von Workshops dazu befähigt, Lösungen selbst zu entwerfen und Entscheidungen auf Basis vorheriger Ergebnisse direkt zu treffen. Ausschließlich die feine Ausarbeitung und etwaige Richtungskorrekturen wurden durch uns als Projektteam vorgenommen. Dieses Vorgehen verhilft zu einer nicht zu unterschätzenden Identifikation der Nutzer mit der Lösung.
Projektdetails
Teamwork
Dieses Projekt entstand in Zusammenarbeit mit Dorena Diekamp, Jasmin Bleeke, Alexander Drews, Lukas Flagmeier und Robin Schwarz. Bei diesem Projekt durfte ich große Teile der Konzeption, der Teamkoordination, der Dokumentation, Workshopvorbereitung und Kommunikation mit den Projektpartnern übernehmen.
Ambient Communication Environments
Aus den Ergebnissen wurden ambiente Lösungen entwickelt, die sich nahtlos in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter integrieren und ihn effizienter machen. Der Name PACE steht als Akronym für Potentials of Ambient Communication Environments. Ambient Communication bezieht sich dabei auf die Entwicklung von Systemen und Lösungen, die im Hintergrund funktionieren.
Während der Projektphase wurden verschiedene partizipatorische Workshops geplant und durchgeführt, sowie schließlich ein umfangreicher Prototyp für ein mögliches System erstellt. Für die Workshops wurden bekannte Methoden teils adaptiert und auch komplett neue Methoden entworfen.
Persönliches Fazit
Es war faszinierend anzusehen, wie zuerst sehr skeptische Nutzer im Laufe des Prozesses einen immer besseren Zugang zu den Methoden und eine immer größere Begeisterung bei der Entwicklung einer Lösung für die Probleme ihres Arbeitsalltags entwickelten. Partizipatorisches Design funktionierte mit dieser Zielgruppe der Fahrerinnen und Fahrer hervorragend und die Lösung fand breite Zustimmung – wenn auch die tatsächliche Implementation nun von anderen Faktoren abhängt. Durch das episodische Vorgehen in Workshops und unsere tatkräftige Dokumentation ist jedoch eine Umsetzung mindestens einzelner Aspekte der Lösung sehr viel wahrscheinlicher geworden (zumal sie durch die Mitarbeiter selbst getragen wird) als bei einem Projekt, das „lediglich“ auf User Research im Rahmen eines User Centered Design Prozesses gestützt wäre.