Weite Welt

Neue Möglichkeiten, über den Tellerrand zu schauen.

Kurzbeschreibung

Die Worldmap »Light Up« stellt eine interaktive Karte mit den Standorten von Partnerhochschulen der Hochschule Osnabrück dar. Die Interaktion mit der Installation findet auf einem runden Tisch statt. Auf diesem kann ein Interaktionsobjekt platziert werden, mit dem die Distanz und die Partnerhochschule durch Drehen ausgewählt werden können. Der Interaktionstisch ist zugleich auch das zweite Display der Interaktion. Es zeigt nützliche Informationen über das Zielland und die Entfernung von Osnabrück aus an.

Die Installation wurde im Rahmen des Semesterprojektes 2014 im Auftrag des Präsidenten der Hochschule Osnabrück entwickelt, um eine Ausstellung zu schaffen, welche die Hochschulen in ihren verschiedenen Facetten und ihre Werte Besuchern, Mitarbeitern und Studenten nahe zu bringen. Unsichtbare Aspekte der Institution werden für den Benutzer sichtbar gemacht und können so zum Gesprächsthema werden und an Bekanntheit gewinnen.

Technische Details

Die Interaktion mit der Installation über die runden Artefakte planten wir vorab mit Storyboards und Konzepten. Als nächsten Schritt durfte ich einen funktionalen Interaktionsprototypen mit HTML 5, CSS 3 und JavaScript erstellen. Auf einem prototypischen Touch-Tisch, der innen mit einer günstigen Kamera und einem Scheinwerfer ausgestattet war, konnten wir mit Hilfe von Reacitivison die Interaktion anhand 3D-gedruckter Bedienelemente, die mit gedruckten Marker ausgestattet waren, testen. Das webbasierte Interface kommuniziert dazu mit einem Software-Server, der die Bilddaten aus der Kamera verarbeitet und die Ausrichtung der Marker, respektive der Bedienartefakte, algorithmisch erkennt. Der Imagefilm für die Installation entstand vollständig im Greenscreen-Studio. Die Wandkarte sowie das Interface auf dem Tisch wurden in der Post-Produktion als 3D- bzw. 2D-Objekte in den Film eingefügt.

Projektdetails

Teamwork

Dieses Projekt entstand in gleichberechtigter Zusammenarbeit mit Heike Gabel (Grafik), Malina Wellmann (Redaktion), Denise Da Silva Bilé (Objektgestaltung), Alexander Drews (Animation) und Alexander Stanglow (Filmproduktion). Bei diesem Projekt durfte ich große Teile des Projektmanagements, der Dokumentation und die vollständige Interface-Implementierung übernehmen.

Auszüge aus der Projektdokumentation

Zielgruppe

Die Zielgruppe umfasst junge Studieninteressierte und Studierende sowie andere Besucher der Ausstellungssituation mit Interesse für einen Auslandsaufenthalt oder auch fremde Kulturen und Länder. Das interaktive Artefakt »Light Up« soll dem Besucher die vielseitigen Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt aufzeigen, die sich mit einem Studium an der Hochschule Osnabrück verbinden lassen.

Im Durchschnitt treten junge Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren einen Auslandsaufenthalt an. Diese Altersklasse entstammt der Internetgeneration und beherrscht daher größtenteils Multitouchgesten oder ist in der Lage diese schnell zu erlernen. So wird sichergestellt, dass die Zielgruppe weitestgehend vertraut mit den Interaktionsparadigmen des Systems ist. Diese Generation zeigt keine Scheu vor der Bedienung eines neuen Mediums, wodurch sie schnell mit »Light Up« interagieren wird und die aufgezeigten Möglichkeiten explorieren kann.

Motivation der Installation

Die Entfernungen zu den vielen Partnerhochschulen werden auf spielerische Weise relativiert. Der Besucher nimmt mit, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, im Rahmen des Studiums Zeit im Ausland zu verbringen. Die Entfernungen zu den Zielländern können auf der Interaktionsfläche »mit der Hand bemessen« werden – so werden auch hunderte Kilometer überwindbar und scheinen greifbar kurz. Die Hürde der Reise tritt in den Hintergrund, während die tolle Erfahrung in den Vordergrund tritt.

Entfernungen sind nicht entscheidend, sondern gut überwindbare Strecken und gute Kontakte und Verbindungen zu den Partnerhochschulen sowie das Interesse daran, Zeit im Ausland zu verbringen. Die Strecken zu verschiedenen Partnerhochschulen können vom Besucher trotzdem zueinander ins Verhältnis gesetzt werden. Aber auch der Unterschied scheint auf der Interaktionsfläche marginal. Der Besucher bekommt so ein Gefühl dafür, wie einfach es sein kann, sich für einen Auslandsaufenthalt zu entscheiden und eine spannende Zeit in einem anderen Land zu verbringen.

Auf diese Weise wird der Wert vermittelt, dass der Hochschule internationaler Austausch besonders wichtig ist und sie alle zur Hochschule gehörende beim Entdecken der Welt fördert. Frei nach dem Motto: »Die Welt ist klein«.

Entfernungen sollen beim internationalen Austausch keine Rolle spielen. Die Partnerhochschule und die dazugehörigen Länder werden verortbar und sichtbar und können vom Besucher leicht, fast spielerisch, »entdeckt« werden.

Formale Beschreibung

Ein Display des Artefakts ist die Projektion auf eine Weltkarte aus abstrakten Polygonen, die aus der Wand herausragen. Die Wand ist im wesentlichen dunkel in einem Anthrazitton gehalten, ebenso wie die modellierten Polygone. Sie verschmelzen mit der Wand zu einer Einheit und stellen ihre Ausdehnung in den Raum dar.

Die Polygone und ihre Kanten stehen stellvertretend für die verflochtene Netzwerkstruktur der Hochschule innerhalb und das Kontaktnetzwerk in der ganzen Welt. Hier sehen wir die Verbindungen auf der ganzen Welt bereits auf abstrakte Weise visualisiert. Die erhabenen Stellen ergeben sich aus sehr groben Höhendaten und dienen hauptsächlich dazu, die Karte im Raum fassbar zu machen. Eine Welt, die man anfassen kann, ist an Nahbarkeit und Überwindbarkeit der Entfernungen auf ihr, sicherlich kaum zu überbieten.

Zentrum der Installation für den Benutzer ist der runde Tisch in der Mitte vor der Karte, der mit etwas Abstand dazu platziert wird. Mit einem Durchmesser von 120 Zentimetern bietet er geügend Platz, um drei Benutzern und weiteren Betrachtern Raum zum Explorieren der dargestellten Welt zu geben. Auf dem Tisch befindet sich das zweite Display der Installation, das die wesentlichen Informationen zu Partnerhochschulen, geählter Entfernung und Zieländern anzeigt. Das Display ist ebenso rund wie der Tisch und hat einen Durchmesser von 100 Zentimetern. Der weitere Platz wird von einem Rand ringsum eingenommen. Dieser ist etwas angehoben vom Display und dient als Stütze und natürliche Barriere, damit die Interaktionsobjekte auf der Interaktionsfläche bleiben während der Interaktion. Der Tisch ist ebenfalls eher dunkel gehalten, mit einer Verkleidung ringsherum, welche die eingebaute Technik verbirgt.

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